Der ehemalige Solinger Hauptbahnhof ist ein kreativer Ort, der Tradition und Innovation vereint. Das denkmalgeschützte, restaurierte Empfangsgebäude stammt im Kern aus der Zeit um 1910. In den 1950er Jahren wurde es erweitert, unter anderem mit einer repräsentativen verglasten Wartehalle.
Heute beherbergt das Gebäude das „Forum Produktdesign“ als Institut der Bergischen Universität Wuppertal mit dem Lehrstuhl für Neue Fertigungstechnologien und Werkstoffe. Das Institut verzahnt Forschung, Lehre und Wirtschaft und liefert wichtige Impulse für Unternehmen der Region. Längst hat es sich in Fachkreisen als Kompetenzzentrum für die Forschung zu Produkt-Innovationen etabliert. Durch Präsentationen, Lehr- und Fortbildungsveranstaltungen eröffnet es aber auch der breiten Öffentlichkeit einen Zugang zu den Kompetenzen der Region.
Die alte Schalter- und Wartehalle dient zudem als attraktiver Veranstaltungsort, viele Jahre auch in Verbindung mit einem privatwirtschaftlichen gastronomischen Betrieb im Gebäude.
Um den städtischen Haushalt zu entlasten, will die Stadt Solingen den ehemaligen Solinger Hauptbahnhof, der bisher ihr Eigentum ist, veräußern. Umgestaltet und einer neuen Nutzung zugeführt wurde der Gebäudekomplex im Rahmen der Regionale 2006. Doch das große Potenzial, das in dem Gebäude steckt, führte bisher nicht zu einer positiven wirtschaftlichen Nutzung, zudem gibt es Sanierungsbedarf. Vor dem Hintergrund knapper Kassen muss die Stadt jedoch ihre Investitionen priorisieren. Dabei muss der Schwerpunkt derzeit eindeutig auf Bildung, KiTa- und Schul-Ausbau liegen.
Trotz des geplanten Verkaufes sollen aber die Ziele, die mit der Umgestaltung im Zuge der Regionale 2006 formuliert und finanziell gefördert wurden, nicht aufgegeben werden. Vielmehr ist die nachhaltige Fortführung der vorgegebenen Nutzung vorgesehen. Das zu gewährleisten, ist Aufgabe der SEG. Sie wurde damit beauftragt, ein Konzeptverfahren auf den Weg zu bringen. Im Vordergrund einer Vergabeentscheidung soll also die Qualität eines eingereichten Nutzungskonzeptes stehen und nicht in erster Linie ein gebotener Preis, wie etwa beim Bieterverfahren.
Das Konzeptverfahren bereitet die SEG aktuell unter Beteiligung des Fachbeirates vor. In der Durchführung soll es durch einen externen Dienstleister unterstützt werden. Die Ausschreibung geht auf den Markt, sobald sie den politischen Gremien vorgestellt und ein entsprechender Beschluss gefasst wurde, voraussichtlich in der zweiten Hälfte 2024.
Zum Anforderungsprofil wird etwa gehören, den Gebäudekomplex als wesentlichen Bestandteil des Südparks zu erhalten und Teile dauerhaft der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Zudem soll das renommierte Forum Produktdesign der Bergischen Universität Wuppertal sein Domizil behalten und auch das gastronomische und kulturelle Angebot soll gesichert werden.
2001 hat die Stadt Solingen von der Deutschen Bahn das Gelände um- und angrenzend an den alten Hauptbahnhof erworben. Die Erneuerung des Areals mit dem ehemaligen Bahnhofsgebäude und den Güterhallen war Schlüsselprojekt der Regionale 2006. Es entstand der „Südpark“ als Ort von Kunst und Kultur, mit Künstlerateliers, Restaurants, Biergärten und einem Museum (Museum Plagiarius). Das ehemalige Bahnhofsgebäude wurde zum „Forum Produktdesign“ und zum beliebten Veranstaltungsort. Heute ist der Südpark zentrale Parkanlage in der südlichen Innenstadt Solingens.
Geschäftsführer
Projektleiter