Kersting-Haus

Das Kersting-Haus, Kölner Straße 92, prägt das Stadtbild. Es liegt direkt an der städtebaulich wichtigen Wegeachse zwischen dem Einkaufszentrum „Hofgarten“, dem innerstädtischen Platz „Alter Markt“ und der Gläsernen Werkstatt, unmittelbar am zentralen Busbahnhof Graf-Wilhelm-Platz und am Neumarkt.  Die Immobilie spielt deshalb eine wichtige Rolle im Rahmen des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes „City 2030“.

Über viele Jahrzehnte war das Traditions-Café Kersting beliebter Treffpunkt in der Solinger City. Im Januar 2023 wurde es geschlossen, die Eigentümer des Wohn- und Geschäftshauses entschieden sich zum Verkauf. Um an diesem zentralen Standort Einfluss nehmen zu können auf eine geordnete Stadtentwicklung hat die SEG, zu deren Aufgaben die Entwicklung von Immobilien und Grundstücken gehört, das Gebäude Ende 2023 gekauft.

Seit März 2024 nutzt nun die Stadt Solingen die Räume des früheren Cafés im Erdgeschoss. An zentralem Ort bietet der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) im „Servicepoint Ordnungsangelegenheiten“ eine Anlauf- und Beratungsstelle für Bürgerinnen und Bürger. Ergänzt wird das niedrigschwellige städtische Dienstleistungsangebot durch eine Kooperation mit der Polizei. Das Kersting-Haus ist zudem Ausgangspunkt für Streifengänge von KOD und Polizei in der Innenstadt.

Die Belebung und neue Nutzung setzt einen wichtigen Impuls gegen Trading-Down-Erscheinungen. Sie hilft, den zentralen Bereich besser „im Blick“ zu haben, für Sicherheit zu sorgen und vor allem auch das Gefühl zu stärken, dass die Innenstadt ein sicherer Ort ist.

Das städtebauliche Entwicklungskonzept "City 2030"

Ebenso wie viele andere Innenstädte steht die Solinger City vor großen Herausforderungen und einer beispiellosen Veränderung. Der Strukturwandel im Einzelhandel und das veränderte Kaufverhalten wirken sich massiv aus. Deutlich zu beobachten war das bereits vor der Pandemie, die die Entwicklung schließlich aber nochmals beschleunigt hat. Leerstände nehmen zu, in Teillagen zeigen sich deutliche Trading-Down-Erscheinungen. Das wirkt sich auch auf innerstädtische Immobilien aus.

Es ist zwingend notwendig, die Innenstadt neu auszurichten und zukunftsfähig zu entwickeln. Längst reicht es nicht mehr, nur auf den Handel zu setzen, es geht vielmehr darum, die Belebung der Innenstadt zu fördern, Menschen in die Stadt bringen. Das Bild der Innenstadt von Morgen soll deshalb geprägt sein von neuen Nutzungen und Funktionen wie Wohnen, Gastronomie, modernem Arbeiten, Kunst und Kultur, sowie von einer attraktiven Gestaltung mit viel Aufenthaltsqualität, ausreichend Grün- und Freiflächen und zukunftsgerichteter Mobilität. Die Innenstadt soll wieder zum „Lebensort“ werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, wurde bereits 2019 das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept „City 2030“ auf den Weg gebracht. Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen ist es geeignet, den Rahmen und die Vision abzustecken, um die Innenstadt zukunftsfähig zu entwickeln. Das Maßnahmenkonzept wurde inzwischen überarbeitet und angepasst.

Einen bedeutenden Impuls für die Entwicklung der Innenstadt setzt die Stadt Solingen mit dem Ankauf der Schlüsselimmobilie Kersting-Haus durch die SEG. Ziel ist es, einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit in der Innenstadt zu leisten und damit die Aufenthaltsqualität zu steigern.