KiTa Schwanenstraße

Der Wettbewerb

Im Frühjahr 2021 hatte die SEG den  Architektenwettbewerb für den Bau der viergruppigen Kindertagesstätte in Ohligs auf den Weg gebracht. Ziel war es, im europaweiten Ideen-Wettstreit eine innovative, nachhaltige und zukunftsgerechte Lösung für das Bauprojekt auf einem rund 2.770 Quadratmeter großen Grundstück zu finden.

Teilnehmen konnten maximal 15 Büros, jeweils in Arbeitsgemeinschaft von Architekten und Landschaftsarchitekten. Fünf Büros waren gesetzt, die weiteren wurden in einem vorgeschalten Teilnahmewettbewerb ermittelt. Nachdem die Experten rund vier Monate Zeit hatte, ihre Pläne und Modelle zu entwickeln, lagen schließlich 12 Bewerbungen vor. Daraus wählte das Preisgericht die drei Entwürfe aus, die am meisten überzeugten. Eine vierte Bewerbung erhielt eine Anerkennung. Der erste Preisträger wurde mit der Umsetzung beauftragt.

Erster Preisträger

Schilling Architekten, Köln
Studio Grijsbach Landschaftsarchitektur, Bergisch-Gladbach

Grundidee: „Der besondere Ort mit Stadtbezug und Freiraumbezug bietet die Chance, ein Konzept der Verbindung von Natur, Infrastruktur und Lebensumfeld umzusetzen. Eine Oase umgeben von grünen Freiräumen. Das Gebäude hat Ähnlichkeit mit einem vertikalen Dorf. Ein Hybrid, der die Potentiale aus dem Zusammenspiel verschiedener Nutzungen zu etwas Neuem entwickelt. Eine besondere Bauskulptur eingebunden in eine grüne Umgebung: lebenswert, nachhaltig und schön.“
Zitat der Planer

Das Gebäude in Holzbauweise bietet im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss Räume für die Kita, im zweiten Obergeschoss finden fünf Wohnungen und ein Appartement Platz. Für das „Haus im Wald“ sollen die vorhandenen Bäume größtmöglich erhalten und neue gepflanzt werden. 

Das Preisgericht lobt die prägnante und klare Struktur des Entwurfes: Der Gebäudekomplex besteht aus dreigeschossigen Häusern, die über einen zweigeschossigen Baukörper miteinander verbunden werden. „Der Entwurf überzeugt durch seine gute Dimensionierung, seine klare Strukturierung und die kinder- und bewohner-freundliche Gestaltung der Fassaden. Die Arbeit stellt einen wertvollen und zukunftsweisenden Beitrag für die Bauaufgabe dar.“

Zweiter Preisträger

.atelier coa, Stuttgart
[ f ] landschaftsarchitektur gmbh, Solingen

Grundidee: „Der für den Neubau entwickelte Baukörper gewährleistet eine klare Trennung der beiden Funktionen, bildet die seither fehlende Kante zur Schwanenstraße und reagiert durch seine Geschossigkeit angemessen auf die Nachbarbebauung. Die Kita erstreckt sich zweigeschossig, von der Schwanenstraße in Richtung Bebauungsgrenze im Süden und entwickelt die Funktionen ebenfalls von Norden nach Süden, perlenschnurartig. Die Wohnnutzungen werden der in der Auslobung formulierten Idee „kleines Mehrgenerationenhaus“ gerecht werdenden Weise entwickelt. Jeweils vier kompakte Wohnungen werden an einem Laubengang platziert und über diesen erschlossen.“ (Zitat der Planer)

Das viergeschossige kompakte Gebäude in Holz- und Massivbauweise bietet Platz für die Kita und insgesamt acht Wohnungen, die jeweils durch einen Laubengang zu erreichen sind.

Das Preisgericht hebt die Solitärwirkung hervor, die der städtebaulichen Situation in der Schwanenstraße gerecht wird. Es betont zudem „Der geringe Fußabdruck des Gebäudes erlaubt es, den wertvollen Baumbestand zu erhalten und neben den notwendigen Freiflächen für die Kita auch noch einen Außenbereich für die Wohnungen anzubieten.“

Dritter Preisträger

LNCL, Berlin
mesh landschaftsarchitekten, Hannover

Grundidee: „Das neue Hybridgebäude für die Kita Schwanenstraße mit sechs geförderten Wohnungen fügt sich als Solitär spielerisch in die bestehende Nachbarbebauung und den waldartigen Baumbestand des Wettbewerbsgrundstücks ein – „kein Baum wird gefällt!“. Die konzipierte Setzung von drei sich verschneidenden Bauvolumen gliedert das Grundstück in unterschiedliche Bereiche: In einen öffentlichen Bereich an der Schwanenstraße im Norden und einen „privaten“, großzügigen Waldgarten im Süden. Zusätzlich differenziert das unmittelbar an der Schwanenstraße stehende, eingeschossige Bauvolumen den umgebenden Freiraum [...]“ (Zitat Planer)

Das Ensemble, ein Beton-Holz-Hybridbau mit einer Fassade aus Holzschindeln, ist in drei Bauvolumen mit unterschiedlichen Proportionen und Höhen gegliedert, einer eingeschossigen Eingangshalle mit öffentlichen Funktionen, einer zweigeschossigen Kita und einem viergeschossigen Bauteil mit Kita und sechs Wohnungen.

Das Preisgericht betont: „Die umgebenden Grünräume bleiben im Zusammenhang erlebbar, Bestandsgehölze weitgehend erhalten.“ Die äußere Eingangssituation zur Kita sei freundlich und einladend. Die Wirkung werde durch die farbig lasierte Holzschindelfassade unterstrichen und habe für Kinder einen hohen Wiedererkennungswert.

Anerkennung

LINDSCHULTE THILLMANN GmbH, Koblenz

Grundidee:„Der Neubau nimmt die vorhandene städtebauliche Körnung auf und fügt sich als freistehender und differenzierter Baukörper in den Kontext ein. Die prägnante Form macht seine funktionale Sonderstellung als verbindende und repräsentative Funktion des Stadtteils erkennbar und markiert einen zentralen Anlaufpunkt mit hohem Wiedererkennungswert. Die übersichtliche Anordnung aller Funktionen der KiTa in drei „Häusern“ rings um die gemeinsame Eingangshalle sorgt für eine leichte Orientierung. Es entsteht ein zentraler Versammlungsort mit vielfältigen Blickbeziehungen, Spielmöglichkeiten und einer starken Identifikation “ (Zitat der Planer)

Das Gebäude gibt der Kita auf zwei Geschossen Raum, außerdem bietet es im ersten und zweiten Obergeschoss Platz für insgesamt acht Wohnungen unterschiedlicher Größe.

Das Preisgericht hebt hervor: „Insgesamt ist der Ansatz zu würdigen, mit einer Gliederung der Baumasse das neue Gebäude in die Umgebung einfügen zu wollen und dennoch eine eigenständige Architektursprache zu suchen.“