Die Finanzierung langfristig sichern
Die Finanzierung ist der Maschinenraum der Strategie: Die SEG kann ihre ambitionierten Ziele nur dann realisieren, wenn sie langfristig auf stabilen finanziellen Füßen steht.
Im ersten Schritt erhielt die SEG zur Gründung eine Grundausstattung mit einem Wert von insgesamt rund 3,2 Millionen Euro. Die Stadt Solingen als Hauptgesellschafterin brachte sechs Grundstücke (ca. 1,8 Mio. Euro) sowie durch die Technischen Betriebe Solingen monetäres Kapital (1,2 Mio. Euro) in die Gesellschaft ein. Kleinere Summen kamen von den anderen Gesellschaftern – Stadtwerke Solingen GmbH und Wirtschaftsförderung Solingen GmbH & Co. KG – hinzu.
Zurzeit befindet sich die SEG noch in der Aufbauphase. Im nächsten Schritt geht es nun darum, strategische Weichen zu stellen, damit die Gesellschaft Bestand hat und der Übergang vom Aufbau zur Stabilisierung gelingt. Im Kern heißt das: Die langfristige Finanzierung der SEG muss gesichert werden.
Der Solinger Weg beschreibt, aus welchen Quellen finanzielle Mittel zukünftig erschlossen werden sollen. Er setzt sich zusammen aus insgesamt zehn Bausteinen, die die auslaufende Grundfinanzierung schrittweise ergänzen.
Dabei ist grundsätzlich klar: Die sechs Grundstücke stellen zwar einen Wert dar, können aber nicht zur Sicherung der Grundfinanzierung beitragen. Und: Das Finanzierungsgerüst wird über die vielen Bausteine zwar immer stabiler, zusätzliche Unterstützung durch regelmäßige Kapitaleinlagen ist aber unbedingt notwendig. Projekte müssen wesentlich über Kredite, Fördermittel und Projektpartnerschaften getragen werden.
Die zehn Bausteine
Der „Solinger Weg“ beschreibt zehn Bausteine, die insgesamt drei Phasen der Entwicklung zugeordnet werden: Aufbau - Stabilisierung - Verstetigung.
- Grundausstattung (Aufbau)
Die monetäre Grundausstattung, die der SEG mit der Gründung zur Verfügung gestellt wurde, wird gegen Mitte der Stabilisierungsphase auslaufen. Dann muss die Grundfinanzierung anders gesichert werden. - Grundstückseinlage (Aufbau)
Sechs Grundstücke ergänzen die Einlage, tragen aber nicht zur Sicherung der Grundfinanzierung bei. Durch Verpachtung können kleinere Einnahmen generiert werden, die die Ausgaben zu den Grundstücken aber kaum kompensieren können. - Kredite (Aufbau)
Projekte können über Kredite finanziert werden, verbunden mit einer Bürgschaft der Stadt Solingen und mit den eingelagerten Grundstücken als Sicherheit. - Fördermittel (Aufbau, Stabilisierung, Verstetigung)
Für Projekte der SEG können Fördermittel von Land, Bund oder EU eingeworben werden. Die SEG als institutionelle Einrichtung wird nicht gefördert. - Einnahmen durch Vermietung (Stabilisierung, Verstetigung)
Zu den Aufgaben der SEG gehört es, Gebäude der kommunalen Infrastruktur zu bauen. Bleibt sie Eigentümerin, können Mieterträge erwirtschaftet werden. Beispiel: Kita und geförderte Wohnungen in Ohligs. - Einnahmen durch Verkauf (Stabilisierung, Verstetigung)
Eingelegte oder erworbene Grundstücke sowie erworbene und entwickelte Brachflächen können verkauft werden. Nicht ganz einfach zu klären ist aber, ob Entwicklung und Veräußerung oder Halten im Bestand perspektivisch sinnvoller ist. - Punktuelle Projektfinanzierung (Stabilisierung, Verstetigung)
Gesellschafter können Projekten punktuell Kapital zuführen. Das könnte vor allem bei Projekten sinnvoll sein, die nicht rentierlich sind, aber eine große Wirkung entfalten. - Dienstleistungsverträge (Stabilisierung, Verstetigung)
Es ist denkbar, mit Gesellschaftern oder privaten Dritten Dienstleistungsverträge abzuschließen. Wichtig: Sie müssen in die Aufgabenfelder der SEG passen. Eine Säule der Finanzierung können solche Verträge nicht sein, sie können lediglich ergänzen. - Weitere Grundstückseinlagen (Verstetigung)
Weitere Grundstückseinlagen sollten auch zukünftig mitgedacht werden. Sie stellen eine Ergänzung der Finanzierung dar. Wichtig ist eine verträgliche Mischung von rentierlichen und unrentierlichen, auch strategisch notwendigen Grundstücken. - Kapitaleinlage (Verstetigung)
Wichtigster Baustein der Finanzierung wird bleiben, regelmäßig und punktuell Kapital einzulagern.
